Vernissage der Online-Ausstellung „heimlich, laut und leise – Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“
Feuerwerk für das deutsch-französische EU-Projekt „Weiblicher Widerstand gegen den Nationalsozialismus“, das im Dezember 2022 für etwa 20 Schüler:innen des Lycée Polyvalent Lamarck im französischen Albert begann: Gestern, am 3. Juli 2024, hat um 18 Uhr im Lycée Lamarck die Vernissage der Online-Ausstellung „heimlich, laut und leise – Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ stattgefunden.
Für die Schüler:innen war dies ein letzter Höhepunkt ihrer Projektarbeit, die mit der Einladung des HdFG begann, gemeinsam mit den Wissenschaftler:innen des HdFG eine Ausstellung über Widerstandskämpferinnen des Zweiten Weltkriegs in Frankreich und Deutschland zu gestalten.
Deutsch-französische Kooperation und neue Freundschaften
Die wichtigsten Etappen des Projekts: Ausflüge zum Departementsarchiv der Somme und zum Durchgangslager Royallieu, Vorträge von deutschen und französischen Historiker:innen, ein Treffen in Frankreich mit dem HdFG-Projektteam und vor allem wöchentliche Workshops, in denen sich die Schüler:innen auf Deutsch und Französisch das Thema und die Ausstellungstechniken aneigneten und gleichzeitig ihre Recherchen zu den Widerstandskämpferinnen durchführten.
Ein Höhepunkt der gemeinsamen Arbeit war ein Aufenthalt in Bonn im November 2023. Neben deutschen Wissenschaftlern trafen die engagierten Schüler:innen auch Studierende der Universität Bonn und Schüler:innen des Gymnasiums in Königswinter. Die Schüler:innen aus Königswinter wurden im Januar 2024 in Albert empfangen, um die neue Freundschaft zu vertiefen.
Das Ziel des Projektes: Eine Ausstellung, die für Jugendliche ab 15 Jahren gemacht ist
Durch die Veranstaltungen und vielen Impulse waren die Schüler:innen reich an Eindrücken, formulierten ihre Bedürfnisse, schlugen ihre Sichtweisen vor und machten Vorschläge zur Gestaltung der Ausstellung – insbesondere zur Menge der Texte und Audioauszügen, zu den Besuchsbedingungen, zur grafischen Gestaltung etc.
Unter Anleitung von drei Lehrer:innen des Lycée Lamarck wählten die jungen Forscher:innen außerdem die Lebenswege von acht Widerstandskämpferinnen aus, die mit dem Departement Somme in Verbindung stehen, und zeichneten sie nach. Unter dem Prisma der Motivationen, der Aktionen und der Erinnerung befragten sie das Leben dieser engagierten Frauen. Ihre Ergebnisse wurden zunächst auf Deutsch verfasst, anschließend zeichneten die Schüler:innen die Texte in Form von kurzen Videos auf.
Längere Videos drehten die Jugendlichen mit sich an Orten, die mit der Geschichte der Frauen in Verbindung stehen. Oder sie zeigen die Schüler:innen im Gespräch mit Familienmitgliedern der Widerstandskämperfinnen oder mit Personen, die die Widerstandskämpferin kannten.
Die Online-Ausstellung als Begleitung zur analogen Ausstellung
Die Videos wurden in die Ausstellung integriert, aber es war auch das Ziel, sie online sichtbar zu machen. Daher wurde im Rahmen des Projektes auch eine Website für die Online-Ausstellung erstellt. Sie ermöglicht es, die Aussagen der Schüler:innen zu ergänzen, den Kontext mittels einer historischen Einführung herzustellen, und sie mit Karten und zahlreichen Bildern anzureichern.
Die Schüler:innen sind sehr stolz über ihre Arbeit und glücklich darüber, dass sie die Online-Ausstellung bei der Vernissage in ihrer Schule präsentieren konnten. Besonders macht sie und das gesamte Projektteam aber folgendes Ereignis: In Albertine wird eine Straße nach einer Widerstandskämpferin benannt, die die Schüler:innen aus der Vergessenheit geholt haben. Eine großartige Arbeit!